Eric Sarasin referierte am jährlichen Kundenanlass der artax Basel
Der traditionelle jährliche Kundenanlass der artax Basel ist jeweils ein Geheimtipp bei Unternehmerinnen und Unternehmern der Region. Zum einen wegen der spannenden Fokus-Themen und zum anderen natürlich auch wegen der Referentinnen und Referenten, wie heuer Eric Sarasin. Der bekannte Ex-Privatbankier und aktuelle Verwaltungsratspräsident von «The Singularity Group» referierte über «Exponentielle Innovation».
Im Sorell Hotel Merian empfing artax VR Dr. iur. Bernhard Madörin die rund 150 Gäste sowie den prominenten Sprecher Eric Sarasin. Der prominente Gast war lange Jahre mit der Leitung der Bank Sarasin (nunmehr Bank Safra Sarasin) betraut und als Privatbankier tätig. Mit ihm etablierte sich diese Bank zu einer renommierten Top-Adresse in Basel. Zusätzlich übte und übt Eric Sarasin zahlreiche Verwaltungsratsmandate aus, bei welchen er seine fundierte Unternehmerkompetenzen einbringt. Zwölf Jahre war er Präsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz. Eric Sarasin ist auch Philanthrop und wirkt in zahlreichen Stiftungen aktiv mit. Seit 2018 ist er Verwaltungsratspräsident von «The Singularity Group». Bekannt ist er auch beim breiten Publikum für seine pointierten Referate und Kolumnen zu diversen Themen aus der Region, die jeweils für starke Aufmerksamkeit sorgen. Bernhard Madörin: «Eric Sarasin hat von 1979 bis 1980 in der Union Handelsgesellschaft Basel beim Verkauf von europäischen Autos und Autoersatzteilen für Afrika mitgewirkt. Das zeigt, dass auch Eric Sarasin sich seine Sporen abverdienen musste. Das macht ihn so sympathisch.»
Aktuell referiert Sarasin intensiv über Exponentielle Innovation und Singularität. Mit seiner Firma «The Singularity Group» investiert er speziell in Firmen, die sich in neuen und modernen Wissenschaften engagieren.
«In etwa 20 – 30 Jahren erreicht KI die Intelligenz eines Menschen»
Worum geht es aber bei Singularität und Exponentieller Innovation? Der Begriff «Singularity» (oder Singularität) wird in der Physik verwendet. Singularität hat aber auch für viele Wissenschaften eine eigene Bedeutung. Bernhard Madörin zitiert in diesem Zusammenhang gerne den israelischen Historiker Yuval Noah Harari aus «Eine kurze Geschichte der Menschheit»: «Die Physiker bezeichnen den Urknall als Singularität, als den Moment, an dem keines der bekannten Naturgesetze galt. Auch die Zeit existierte noch nicht. Es wäre also sinnlos, von einer Zeit vor dem Urknall zu sprechen.» In der Informatik und in den IT-Wissenschaften wird dieser Begriff ebenfalls verwendet: «Der exponentielle Wandel der technischen Möglichkeiten fordert die Menschen. Man denke nur an Künstliche Intelligenz, Blockchain, Robotik, Bioinformatik, Nanotechnologie, virtuelle Realität, Big Data und so weiter», leitete Eric Sarasin sein Referat ein. Singularität in diesem Themenumfeld würde den Moment der Entwicklung beschreiben, wenn die künstliche Intelligenz (KI) sich schneller weiter entwickelt als die menschliche Intelligenz. Bereits vor einigen Jahren habe die künstliche Intelligenz das Niveau eines Insektes erreicht. Zurzeit decke die künstliche Intelligenz das Niveau einer Maus ab. «In etwa 20 – 30 Jahren wird die Intelligenz eines Menschen erreicht sein und in etwa 30 – 40 Jahren wird KI die Intelligenz der gesamten Menschheit übertreffen», schlussfolgerte Eric Sarasin. Und dies sei der Ansatz für Singularität.
Auffällig sei, so sagen Fachleute auf diesem Gebiet, dass die Entwicklung verschiedenster Technologien einen grossen Anteil an der Beschleunigung einer Grundidee hat. Die Weiterentwicklung von IT-Netzwerken und Infrastrukturen zum Beispiel hatte zunächst keinerlei Verbindung zu diversen Technologien. Scheinbar nicht zusammengehörende Technologien können aber einander befruchten und Innovationen beschleunigen und es kommt zu einer Explosion an völlig neuen, disruptiven Ideen, die alles bisher Dagewesene auf den Kopf stellen. Die Digitalisierung spielt hierbei selbstverständlich die grösste Rolle in diesen Abläufen. Die Entwicklung digitaler Basistechnologien erzeugen zudem eine parallele Entwicklung der IT auf andere Geschäftsmodelle und Produktinnovationen.
Veranschaulicht hat Eric Sarasin den Impact von Exponentieller Innovation und einher gehender Singularität am Beispiel des ersten Sieges eines Computers über einen Schachweltmeister beziehungsweise mit dem Sieg eines Computers über den weltbesten Go-Spieler. Auch ein äusserst aktuelles und polarisierendes Thema wurde im Referat angeschnitten: Die automatische Unfallerkennung von Tesla. Exponentielle Innovation konnte Eric Sarasin aber auch anhand einer Performance eines Roboters demonstrieren, welcher in bester Manier ein Orchester und den weltberühmten Sänger Andrea Bocelli bei «La Donna È Mobile» (Rigoletto von Verdi) dirigierte. Das aktuelle Thema fand grossen Anklang, wie die zahlreichen Reaktionen aus dem Publikum zeigten.
Dr. iur. Bernhard Madörin,
JoW