Das Kino pulsiert

    Die Kennzahlen rund um das Kino bestätigen die positive Entwicklung dieser wichtigen Kulturbranche. Die Besucher/innenzahl nahm im Vorjahresvergleich gleich um 30 Prozent zu. Die Delle der Corona-Zeit scheint überwunden.

    (Bild: pixabay) Im Vorjahresvergleich konnten laut ProCinema die Anzahl Kinobesucher/innen um 30 Prozent von 6 auf 7,8 Millionen gesteigert werden.

    «Tot geglaubte leben länger» so könnte der Film-Titel lauten, der sich mit der Geschichte des Kinos beschäftigt. Denn die positive Entwicklung der Besucher/innenzahlen bestätigt: Kino ist zurück. Im Vorjahresvergleich konnten laut ProCinema die Anzahl Kinobesucher/innen um 30 Prozent von 6 auf 7,8 Millionen gesteigert werden. «Wir hoffen, die Ergebnisse von vor der Pandemie im nächsten Jahr wieder zu erreichen» sagt René Gerber, Generalsekretär von ProCinema. Dazu fehlt nicht mehr viel: Vor der Pandemie fanden nur rund 10 Prozent mehr Personen den Weg ins Kino als 2023.

    Treiber dieser positiven Entwicklung waren Blockbuster wie «Avatar: The Way of Water» mit gesamthaft über 1 Million Besucher/innen und «Barbie» mit über 640’000 Besucher/innen und «The Super Mario Bros. Movie» mit mehr als 560’000 sowie auch «Oppenheimer» und «Fast X», die ebenfalls viele Menschen in das Kino zogen. Der Schweizer Film liegt mit einem Marktanteil von 5.6% (419’058 Eintritte) im üblichen Bereich.

    Im Gegensatz zu anderen Kulturinstitutionen wie etwa Museen, Kunsthäuser oder das Opernhaus in Zürich, werden die Kinos mehrheitlich von privaten Unternehmern/innen getragen. Sie pflegen das Kulturgut Kino mit grossem Enthusiasmus, aber auf eigenes Risiko. Trotz Corona-Pandemie, steigender Energiepreise und Inflation haben die Kinobetreibenden weiter in ihre Infrastruktur investiert. Die Kennzahlen zum Kinobestand am Ende des ersten Halbjahres 2023 sind im Vergleich zum Ende des vorpandemischen Jahres 2019 weitestgehend konstant. Die Anzahl Kinosäle blieb bei 605 vs. 609. Auch die Sitzplätze nahmen in den letzten fünf Jahren von 101’739 (2019) auf 97’455 (2023) nur marginal ab. «Das Kinosterben hat somit auch im Jahr 2023 nicht stattgefunden», führt René Gerber aus. Im Gegenteil: Das Kino pulsiert.

    Auch die Kinohighlights in diesem Herbst und Winter, darunter «Paw Patrol» der Animationsfilm für die ganze Familie, «The Creator» Actionfilm mit aktuellem KI-Thema, «Killers of the Flower Moon» das neuste Crime-Drama von Martin Scorsese, David Finchers «The Killer», «Ferrari» von Regielegende Michael Mann, «The Hunger Games – The Ballad of Songbirds and Snakes», «Aquaman and the Lost Kingdom» und viele mehr, stimmen zuversichtlich.

    pd


    ProCinema ist der Dachverband der Schweizer Kino- und Filmverleihunternehmen. In Zahlen ausgedrückt handelt es sich dabei um 196 Kinobetreiber, 265 Kino-Komplexe mit 605 Leinwänden sowie 169 Filmverleihfirmen in allen Sprachregionen der Schweiz. Im Zentrum der Verbandstätigkeit steht die Unterstützung und Förderung des Films im Kinosaal. ProCinema setzt sich zudem auf der politischen und wirtschaftlichen Ebene für die gemeinsamen Interessen ein und bietet Mitgliedern, Medien sowie der Öffentlichkeit verschiedene Dienstleistungen an. Dazu zählen u.a. eine Filmdatenbank mit umfangreichen Informationen zu allen Filmen, die in Schweizer Kinos gespielt wurden, Statistiken sowie Beratungsleistungen für die Eröffnung von Kinos.

    www.procinema.ch

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