Die grossartigen Biffy Clyro haben erst kürzlich die Schweizer Fans verzaubert und die «The Hall» in Zürich Dübendorf zum Beben gebrach. Mit im Gepäck hatte die schottische Band das aktuelle Meisterwerk «A Celebration of Endings» (2020). Vor dem Zürcher Auftritt trafen wir die Zwillingsbrüder Ben und James von Biffy Clyro zum Interview.
Ganz egal, wovon Biffy Clyro träumten, damals, als sie im Alter von 15 Jahren die Schule schwänzten, um ihren allerersten Gig zu spielen – sie haben damals nicht prophezeien können, was sie fast zwei Jahrzehnte später mit ihrem Doppelalbum «Opposites» (2013) erreichen würden. Ihre ehrgeizig verfolgten Ziele wurden mit ihrem ersten Nummer-1-Album im UK reich belohnt, gefolgt von Headliner-Festival-Sets unter anderem bei Reading & Leeds und Touren, die den gesamten Globus umspannten. Es übertraf alles, was sie sich je hätten erträumen können. Sie gehören mittlerweile schon lange zu den ganz grossen Bands im Rock-Zirkus. Die schottische Rockband meldete sich in den letzten zwei Jahren mit eindrucksvollem und neuem Sound zurück. Einer der Songs «Instant History», der explosive Song, brachte apokalyptische Synthies und bombastische Beats zusammen und feierte Premiere als Annie Mac’s Hottest Record in the World. Die aktuellsten Alben «The Myth of the Happily Ever After» (2021) und «A Celebration of Endings» (2020) folgten auf die letzten beiden Studioalben «Ellipsis» (2016) und «Opposites» (2013), die beide direkt auf Platz 1 der UK-Charts schossen. Die Herangehensweise der Band an das neuste Album war denkbar simpel: das Frische und Unverbrauchte bewahren und gleichzeitig die Dinge bis zu ihren äussersten Extremen zu treiben. In der über 20-jährigen Bandgeschichte haben Biffy Clyro mit ihren Alben die Charts angeführt, waren Headliner zahlreicher grosser Festivals, begeisterten auf der ganzen Welt ihre Fans als exzellenten Live-Act und erhielten für ihre musikalische Arbeit unzählige Auszeichnungen. Das bewiesen sie erst kürzlich auch dem Publikum in Zürich, indem sie «The Hall» mit ihren neuen und alten Hits zum Kochen brachten.
Wir trafen James Johnston (Bass) und Ben Johnston (Drums) vor dem Konzert in Zürich zum Interview.
Hallo zusammen, wie geht es euch?
Ben: Danke, es geht uns gut. Wir sind wieder auf Tour. Die Fans haben coronabedingt lange gewartet und es freut uns, wieder unterwegs zu sein.
Habt ihr gute Erinnerungen an die Schweiz?
James: Ja, die Leute hier sind sehr respektvoll und wir geniessen es jedes Mal in der Schweiz zu sein. Ich war heute mit meinem Fahrrad unterwegs. Wir geniessen hier auch die Natur, die schöne Kultur und fühlen uns sehr entspannt hier.
Kennt ihr evtl. eine Schweizer Band?
Ben: Ich würde sagen eher nein. Wir haben an vielen Festivals in der Schweiz gespielt, da waren bestimmt auch andere Schweizer Bands vor Ort. Mir fällt aber so spontan keine ein.
Welche sind die Top 5 Schweizer Bands? Da gibt es einige. Z.B. die Indie Band «The Young Gods», die Elektro Pioniere «Yellow», der bekannte Sänger «DJ Bobo» oder die Rocker von «Krokus».
Ben: Ja genau, Krokus sind uns bekannt.
Das grossartige Album «A Celebration of Endings» ist euch sehr gelungen. Erzählt ein bisschen mehr von diesem Album?
James: Dankeschön. Wir haben damit vor der Pandemie angefangen und waren drei Mal in Los Angeles. Wir haben es gespürt, dass die Pandemie kommt, denn unser Sänger Simon sieht einiges voraus. Die Texte sind sehr tiefgründig und die Songs kommen beim Publikum sehr gut an. Die Platte wurde veröffentlicht, als die Menschen in der Pandemie gefangen waren. Die Leute konnten ihr alltägliches Leben so nicht leben wie sie es gewohnt war. Die Power von der Musik kann die Wahrnehmung verändern. Wir hoffen, dass die Musik und Power in dieser schwierigen Zeit geholfen haben.
Wie habt ihr diese Zeit während der Pandemie erlebt?
Ben: Es war schwierig. Wir lieben die Live Shows und für uns war das alles nicht mehr möglich. Die Konzerte und Events waren als letzte wieder möglich. Somit mussten wir lange warten. Jetzt fühlt es sich wie ein «Neustart» an. Wir sind glücklich, das machen zu dürfen, was wir so lieben.
Habt ihr die Live Shows lieber als im Studio zu arbeiten?
James: Wenn man für über vier Monate im Studio arbeitet, dann möchte man wieder auf Tournee gehen. Wenn man für über vier Monate auf Tour ist, dann sehnt man sich nach dem Studio. Never Happy! (lacht). Beides macht viel Spass und ich denke der Mix macht es aus.
Habt ihr aus dem Album «A Celebration of Endings» einen Favorit-Song?
James: Ich denke «Cop Syrup» ist mein persönlicher Favorit. Er verbindet «Hässlichkeit mit Schönheit» und ich mag solche Kombinationen. Lange Instrumente zieren das Intro und ich mag diesen Song gerne live zu spielen.
Ben: «The Champ» mag ich sehr gerne. Ein sehr starker Song, welchen wir aber nicht oft live spielen.
Gibt es einen Künstler/in oder Band mit der ihr gerne mal zusammenarbeiten würdet?
Ben: Billie Eilish wäre ganz spannend!
Seid ihr nach so vielen Jahren im Music-Business, immer noch nervös bevor ihr die Bühne betritt?
James: Ja, auf jeden Fall. Wir möchten immer unser Bestes geben, damit die Leute eine gute Zeit haben.
Ihr seid seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Rockband. Was denkt ihr ist der «Grund» des Erfolges?
James: Ich denke, wir sind eine gute Band und lieben einfach das, was wir machen.
Zum Schluss noch eine Message für eure Schweizer Fans?
Ben: Grüezi! (lacht) Wir bedanken uns, dass ihr wieder zurückgekommen seid. Danke, dass ihr uns seit vielen Jahren unterstützt und an unsere Konzerte kommt.
Interview: Christos & Christos
Aktuelle Alben:
«A Celebration of Endings» und «The Myth of the Happily Ever After»
www.biffyclyro.com
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