Mehr als 200 Millionen Investitionsgelder
ist der Spitzenwert in der Schweiz
In den letzten Jahren haben bei den Innovations- und Start-Up Wettbewerben vor allen Dingen innovative Jungunternehmen aus dem Raum Zürich oder Lausanne die Spitzenplätze belegt. Aber aus der Grossregion Basel wurden sehr viele starke Projekte lanciert und umgesetzt und die Innovations- und Start-Up Szene ist in der Region ausserordentlich präsent. Kein Wunder also, wurden im ersten Halbjahr 2019 mehr als 200 Millionen Franken an Investitionsgeldern gesprochen. Das ist gleichbedeutend mit dem Spitzenplatz im Vergleich mit den anderen Kantonen und Rang 8 in ganz Europa.
Das Beratungsunternehmen EY hat sein neues Start-up-Barometer Europa vorgelegt. Darin wird die Kapitalfinanzierung europäischer Start-ups analysiert. Europaweit sind gemäss der Medienmitteilung im ersten Halbjahr 2019 insgesamt 16,9 Milliarden Euro in Jungunternehmen investiert worden, ein Zuwachs um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg zeigt sich auch in der Schweiz und insbesondere in Basel.
Basel ist bezüglich Investitionsumfang in StartUps auf «Champions League-Niveau»
Während die Schweiz mit einem Investitionsumfang von 592 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2018: 405 Millionen Euro) in der Länderwertung auf Platz fünf liegt, schafft es Basel auf Rang 8 bei den Städten erstmals in die Top 10. Nach 24 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018 waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahr 203 Millionen Euro. Auf den ersten drei Plätzen liegen London (5,7 Milliarden Euro), Paris (2,2 Milliarden Euro) und Berlin (1,9 Milliarden Euro). Aus der Schweiz schaffen es noch Zürich (117 Millionen Euro nach 160 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum) als 16. und Lausanne (97 Millionen Euro) als 19. in die Top 20.
Mit Arvelle Therapeutics hat ein Start-up ganz besonders zur guten Platzierung von Basel beigetragen. Kein Schweizer Jungunternehmen hat im ersten Halbjahr 2019 mehr Investitionsgelder (169 Millionen Euro) angezogen als die Ausgliederung der Basler Axovant Sciences, die Teil von Roivant Sciences ist. Arvelle ist auf Behandlungen des Zentralen Nervensystems spezialisiert. Auf Platz fünf der Schweizer Firmen befindet sich die ebenfalls in Basel ansässige Polyneuron Pharmaceuticals mit 21 Millionen Euro.
EY hat für die Studie auch die Zahl der Finanzierungsrunden analysiert. Auch hier liegt die Schweiz mit 150 Runden auf Platz fünf. Wie auch beim Investitionsvolumen liegt sie dabei hinter Grossbritannien (537 Runden/6,6 Milliarden Euro), Frankreich (387 Runden/2,8 Milliarden Euro), Deutschland (331 Runden/2,6 Milliarden Euro) und Schweden (163 Runden/1,3 Milliarden Euro). Bei den Finanzierungsrunden liegt Zürich als beste Schweizer Stadt europaweit auf Platz fünf (48 Runden). London liegt hier mit 323 Runden ebenfalls in Führung.
Jährlich über 300 Start-Up Gründungen in der Schweiz
Drohnen zur Inspektion von Kernreaktoren, revolutionäre Systeme zur Diagnose von Tumoren, Armbänder zur Bestimmung von Fruchtbarkeitstagen: Zahlreiche Produkte von Schweizer Start-ups sind weltweit sehr erfolgreich.
Im Bereich der Forschung und Entwicklung von Spitzenprodukten und die Entwicklung von transnationalen und mittlere Unternehmen (unter anderem auch in Nischenmärkten) war die Schweiz schon immer stark. Die Innovationsstärke geht damit einher und forciert natürlich so auch den Start-up-Bereich. Es gibt immer mehr junge Menschen, die diesen Weg gehen, um die Früchte ihrer wissenschaftlichen Forschung oder ihres technologischen Einfallsreichtums weiterzuentwickeln und zu vermarkten.
Derzeit werden hierzulande jedes Jahr rund 300 Start-ups gegründet, die sich durch einen starken Innovationsgeist und ein grosses Wachstumspotenzial auszeichnen. In der ersten Dekade der 2000er-Jahre gab es vergleichsweise weniger – nämlich nur einige Dutzend davon. Dieser Trend wird durch Programme des öffentlichen und privaten Sektors gefördert, die jungen Talenten helfen sollen, Managerin oder Manager zu werden und Investitionen anzuziehen. Das in Start-ups investierte Kapital verdreifachte sich in wenigen Jahren und überschritt 2018 erstmals die Schwelle von einer Milliarde Franken. Viele junge Unternehmen profitieren vom Innovationsvorsprung der Schweiz, etwa von der Pharmaindustrie, der Mikrotechnik und den Finanzdienstleistungen. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, diese traditionellen Sektoren zu regenerieren, indem sie ihnen die Möglichkeit bieten, neue Märkte zu erschliessen. Zum Beispiel in den Bereichen Biotech, Medtech oder Fintech.
Zunahme von Unternehmensgründungen
mit innovativen Ansätzen in allen Branchen
Bereits Anfang 2019 sagten in einem Interview an dieser Stelle Markus Fischer, CEO der StartUp Academy, und Björn Thoma, Projektleiter bei Innovation Basel, dass man in der Region «eine weitere Zunahme von Unternehmensgründungen mit innovativen Ansätzen in allen Branchen» erwarten würde. Und so ist es dann auch geschehen.
Es gibt in Basel viele Bestrebungen, innovative Startups zu unterstützen. So prämieren zum Beispiel die Basler Zünfte und Ehrengesellschaften mit dem Projekt «Innovation Basel» innovative Geschäftsideen. Voraussetzung für die Teilnahme: Die Idee muss einen Bezug zur Region Basel aufweisen. Das Engagement findet Anklang, das zeigen viele der spannenden Projekte der letzten Jahre. Zudem wächst auch die Gruppe der Partner. Neben dem Gewerbeverband Basel-Stadt, der Bürgergemeinde der Stadt Basel, der jobfactory und der GGG Basel ist auch die Christoph Merian Stiftung (CMS) mit dabei. Auch KTI, Venture Kick/Challenge, FHNW, BEKB und die Handelskammer BB sind aktive Unterstützer. Ebenso findet eine enge Zusammenarbeit mit der Startup Academy Basel statt. Das Grösste Startup Netzwerk in der Region unterstützt die Gewinner von «Innovation Basel» mit Begleitprogrammen im Wert von 12’000 Franken. Die Startup Academy wurde 2010 in Basel gegründet und hat sich am Picassoplatz 4 zur grössten Startup-Begleitorganisation im Raum Basel entwickelt. Basel ist der älteste Standort des gemeinnützigen Vereins Startup Academy Schweiz, der in der ganzen Schweiz Startups mit der Wirtschaft und den Hochschulen vernetzt.
JoW,
weitere Quellen: Basel Area, Swissinfo