«Happy Birthday, Globi!»

    Globi, die wohl populärste Schweizer Kinderbuchfigur, feiert dieses Jahr seinen 90. Geburtstag. Grund genug für das Spielzeug Welten Museum Basel, den Jubilar mit einer Sonderausstellung zu würdigen. «Happy Birthday, Globi!» zeigt Globis Entwicklung von der Werbefigur bis heute, begleitet ihn auf seinen Reisen und zeigt, wie die berühmten Bücher entstehen. Neben dieser einzigartigen Sonderausstellung bieten die Sammlung des Spielzeug Welten Museums und unterschiedliche Aktivitäten reichlich Stoff für einen abwechslungsreichen Museumsbesuch für die ganze Familie.

    (Bilder: ©2022 SWMB / Foto: H. Balaszeskul) Die Ausstellung «Happy Birthday, Globi!» bietet interessante Einblicke in die Entstehung der Kinderbuchfigur.

    1932 feiert das Warenhaus Globus sein 25-jähriges Bestehen. Dafür soll ein «Festonkel» geschaffen werden. Gesucht wird eine Figur, welche die Kinder anspricht und die Eltern gleich mit. Nach vielen Versuchen entsteht ein blauer Vogel mit karierter Hose, gelbem Schnabel und Baskenmütze: Globi!

    Die Erfinder der Figur werden in der Ausstellung vorgestellt und Fotos geben Einblicke in Jugendmeetings der 1930er Jahre – die ersten Anlässe, wo Globi «leibhaftig» auftritt. Als der Globus-Leitung diese Meetings zu viel werden, wird die Zeitschrift «Der Globi» eingeführt. Die Kinder sollen darin selbst zu Wort kommen: Man tauscht sich per Post mit den Leser:innen aus. Die Regelmässigkeit und die Intensität dieses Austausches sind beeindruckend. Die Zeitschrift regt die Kinder zudem zum Basteln und Zeichnen an. In der Ausstellung sind zahlreiche dieser Einsendungen zu sehen.

    1935 erscheint das erste Globi-Buch – mit mässigem Erfolg: Das Papier eignet sich nicht zum Ausmalen und es hat noch keine Verse. Eine Kundenbefragung führt zum bis heute unveränderten Grundtypus: Verse zum Vorlesen mit Bildergeschichten zum Ausmalen. Die Begeisterung wächst schnell, der Spassvogel bietet den Kindern eine Freiheit, die in den 1930er- und 1940er-Jahren selten ist: Er wird zum Lichtblick und mentalen Fluchtweg. Bis heute sind 95 Bände erschienen.

    1976 entsteht das erste von zahlreichen Hörspielen. Gesprochen wird Globi von Beginn an von Schauspieler Walter Andreas Müller. Highlight der Ausstellung ist ein kurzes Hörspiel, das WAM eigens dafür eingesprochen hat. Während die grossen Besucher:innen in Kindheitserinnerungen schwelgen können, lernen die Kleinen Globis Freunde kennen und lösen ein Geburtstagsrätsel.

    Während der gesamten Laufzeit der Sonderausstellung finden unterschiedliche Aktivitäten und Workshops statt. Höhepunkt ist die grosse Party zum runden Geburtstag am 28. August: Neben lustigen Spielen aus Globis Jugendtagen gibt es Bastelangebote, Kinderschminken, eine Zuckerwatte-Maschine und vieles mehr. «Happy Birthday, Globi!» ist dreisprachig Deutsch, Französisch sowie Englisch und entstand in Zusammenarbeit mit dem Globi-Verlag.

    Das Puppenhaus setzt einen der Schwerpunkte in der Sammlung des Spielzeug Welten Museums.

    Einzigartig in Europa
    Doch auch die Sammlung im Spielzeug Welten Museum hat viel zu bieten. Mit über 6000 Exponaten ist es das grösste seiner Art in ganz Europa. Puppenhäuser und Kaufmannsläden setzen den Schwerpunkt in den unteren Stockwerken des Museums. Viele haben einst ihren Dienst im Spielzimmer geleistet. Andere wiederum wurden von Anfang an als reine Betrachtungsgegenstände angefertigt. Ob edles Spielzeug oder dekoratives Kunstprodukt, alle verbindet die sorgfältige Ausführung, ein gewisses Mass an Eigenwilligkeit, den Einfallsreichtum und die allgegenwärtige Liebe zum Detail. Diesen kunsthandwerklichen Traditionen fühlt sich das Spielzeug Welten Museum Basel verpflichtet. Stammen die meisten Exponate aus den Jahrzehnten rund um die Wende zum 20. Jahrhundert, so finden sich im dritten Stock auch zeitgenössische Miniaturen und Gehäuse. Gezielt wurden Aufträge vergeben, um mit neuen, unkonventionellen Installationen belebende Akzente im Museum zu setzen.

    Teddybären und Puppen bevölkern das ganze Haus. Aus der Blütezeit der Puppenmanufaktur zwischen ca. 1870 bis 1920 sind praktisch alle namhaften Hersteller im Museum vertreten. Den Teddys, deren Triumphzug durch die Kinderstuben kurz nach der Jahrhundertwende begann, wird im vierten Stock ein Ehrenplatz zuteil. 1904, erblickte der älteste Teddy der Sammlung das Licht der Welt. Zu ihm gesellen sich über 2000 weitere Artgenossen mit Geburtsjahren meist vor 1950; darunter beachtlich viele mit dem legendären Knopf der Firma Steiff im Ohr. Wer die Produkte der anderen amerikanischen oder europäischen Traditionsmarken begutachten will, kommt im Spielzeug Welten Museum Basel voll auf seine Kosten. In Fülle und Qualität ist die Basler Sammlung einzigartig auf der ganzen Welt.

    «Mord im Museum» – das neue interaktive Detektivspiel für Besucherinnen und Besucher ab 16 Jahren.

    Das Museum als Erlebnis
    Langeweile kommt im Spielzeug Welten Museum Basel nicht auf, denn es besticht mit seinen unterhaltsamen Aktivitäten. An jedem ersten Samstag im Monat findet eine öffentliche Führung durch das Museum und die Sonderausstellung statt. Unabhängig davon vermittelt ein Museumsguide Hintergrundinformationen, Bilder und zeigt – sofern vorhanden – Videos. An verschiedenen Wochenenden finden für Kinder und Jugendliche Workshops statt. In Anlehnung an die Globi-Sonderausstellung können Teilnehmer:innen aktuell eine Schatztruhe verzieren. Ein ganz neues Angebot für Besucher:innen ab 16 Jahren ist das interaktive Detektivspiel «Mord im Museum», bei dem es darum geht, einen perfiden Mord aufzuklären. Das Museumsrestaurant serviert saisonale Gerichte sowie feine Snacks und der Museumsshop überrascht mit seinem reichhaltigen Angebot an Geschenken oder kleinen Aufmerksamkeiten. Sämtliche Räume vom Parterre bis in den 4. Stock sind rollstuhlgängig.

    www.swmb.museum

    Spielzeug Welten Museum Basel
    Steinenvorstadt 1
    4051 Basel

    Öffnungszeiten Museum, Shop und Restaurant
    Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

    Eintritt: 7.– Franken / 5.– Franken
    Kinder bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Bis 12 Jahre nur in Begleitung Erwachsener.
    Für die Sonderausstellung wird kein Zuschlag erhoben.

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