«Der Ring des Nibelungen» am Theater Basel

    Nach über 40 Jahren kehrt «Der Ring» ans Theater Basel zurück. Ende Oktober haben Intendant Benedikt von Peter und sein Team ihre Pläne für die Umsetzung präsentiert: Der monumentale Opern-Zyklus von Richard Wagner als Gemeinschaftskunstwerk.

    (Bild: Ingo Höhn) Hinten v.l.n.r.: Hans-Werner Kroesinger, Ted Gaier, Knut Klassen, Imogen Knight, Matthew Herbert / Vorne v.l.n.r.: Regine Dura, Monika Gintersdorfer, Caterina Cianfarini, Benedikt von Peter, Roman Reeger

    «Der Ring des Nibelungen» gehört zu den prägenden und bis heute kontrovers diskutierten Werken der Musikgeschichte: Sechzehn Stunden in vier Abenden – entstanden in mehr als einem Vierteljahrhundert – erzählen vom Niedergang eines Machtsystems, dem schicksalhaften Scheitern des Helden und der Utopie der Liebe.

    Über die nächsten zwei Spielzeiten bildet sich um die Premieren von «Das Rheingold», «Die Walküre», «Siegfried» und «Götterdämmerung» ein mehrwöchiges Festival mit Uraufführungen, Gesprächsreihen, Late-Night-Formaten und weiteren Veranstaltungen. In Abgrenzung zu Wagners Idee des Gesamtkunstwerkes soll ein Gemeinschaftskunstwerk entstehen, das der Vorlage kritisch begegnet.

    Ein internationales «Ring»-Ensemble mit vielen interessanten Rollendebüts und spielfreudigen Sänger/innen kommt exklusiv für dieses Projekt zusammen: Als Brünnhilde wird die dänische Sopranistin Trine Møller auf der Bühne zu sehen sein. Nathan Berg singt erstmals die Rolle des Wotan in allen Teilen. Rolf Romei aus dem Opernensemble des Theater Basel debütiert als Siegfried, Andy Murphy, ebenfalls aus dem Ensemble, als Alberich. Dazu kommen Operngrössen wie Hanna Schwarz, der 1975 als Fricka in Bayreuth der internationale Durchbruch gelang. Günter Papendell und Heather Engebretson kommen für den «Ring» zurück auf die Grosse Bühne des Theater Basel.

    «Der Ring des Nibelungen» am Theater Basel
    Benedikt von Peter nimmt in seiner Neuinszenierung gemeinsam mit Co-Regisseurin Caterina Cianfarini die Schuld-Verstrickungen von Wotans patriarchaler Herrschaft und deren unheilvolle Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen in den Blick. Durch die Augen Brünnhildes erlebt das Publikum die Geschichte als zersplitterte Erinnerungsspur – eine Entmythologisierung, die einem Sammeln von Indizien gleicht. Der britische Stardirigent Jonathan Nott leitet das Sinfonieorchester Basel in einem für das Theater Basel konstruierten Orchestergraben, der Wagners Idee des «unsichtbaren Orchesters» aufgreift und auf spezifische Art und Weise neu interpretiert.

    Vom Gesamtkunstwerk zum Gemeinschaftskunstwerk
    Dem Theater Basel ist es gelungen, für das Festival international renommierte Künstlerteams zu engagieren: Mit dabei sind das Performancekollektiv um Monika Gintersdorfer und Knut Klassen, die Dokumentartheaterpioniere Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura, die Bewegungsregisseurin Imogen Knight und der Komponist und Musikproduzent Matthew Herbert. Im Laufe des «Ring»-Festivals kommen zwischen 2023 und 2025 neben den vier «Ring»-Premieren folgende Produktionen am Theater Basel zur Premiere:

    • Gintersdorfer/Klassen: Ein tänzerisches Performance-Projekt
    • Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura: Ein Dokumentartheater
    • Matthew Herbert und Imogen Knight: Eine Chor-Komposition für den Theaterplatz

    Ticket-Reservierungen für die vier «Ring»-Opern sind ab sofort möglich. Bis 14. Mai 2023 gibt es 20% Frühbucherrabatt bei der Bestellung aller vier Wagner-Opern – entweder im Ring-Wahl-Abo mit flexibler Terminwahl oder in den Zyklen im Frühsommer 2025. Der freie Verkauf der Einzeltickets beginnt am 1. Juli 2023.

    pd

    Alle Termine und weitere
    Informationen finden Sie unter:
    www.theater-basel.ch/derringeinfestival

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